Wie viele berühmte Schriftsteller war auch Franz Kafka ein einzelgängerischer Zeitgenosse. Er hatte diverse Freundschaften zu Philosophen, Schriftstellern (z.B. Max Brod) und Schauspielern doch sein Leben widmete er nicht voll und ganz seinem größten künstlerischen Talent. Der einzigartige Schreibstil macht es nicht einfach nachvollziehbar, weshalb viele von Kafkas berühmtesten Werken erst nach seinem Tod (und gegen seinen Willen) publiziert wurden.
Wichtige Werke von Kafka:
- Das Urteil
- Die Verwandlung
- Ein Bericht für eine Akademie
- In der Strafkolonie
In der Kindheit besuchte er eine deutsche Knabenschule und später ein humanistisches, ebenfalls deutschsprachiges Staatsgymnasium in Prag. Bereits in dieser Zeit interessierte sich Kafka für Literatur und sein Interesse am Sozialismus trat auch früh hervor. Sein Vorhaben, zu studieren, war recht sprunghaft: Zunächst begann er mit Chemie, worauf er sich für Jura um entschied. Anschließend wechselte er zu Germanistik und Kunstgeschichte. Seine entgültige Entscheidung galt dem Rechtsstudium, welches er letztendlich mit einer Promotion abschloss.
In seiner weiteren beruflichen Karriere arbeitete er im Versicherungsbereich: Zunächst bei einer privaten Versicherungsgesellschaft und anschließend bei einer Unfall-Versicherungsanstalt. Kafka machte diese Arbeit nicht als voller Leidenschaft, sondern um sich das Leben zu finanzieren. So bezeichnete er seinen Beruf als „Brotberuf“. Trotzdem war er erfolgreich in dem, was er tat. Man beförderte ihn insgesamt vier Male. Vor allem in seiner Beziehung zu Arbeitern zeigte sich, dass Kafka feinfühlig war. Er ging mit ihnen persönlich um und zeigte kein Verständnis für die Art und Weise, wie manche Menschen mit den Arbeitern umgehen. Auch für das Geschäft seiner Eltern setzte er sich ein.
Auf Beziehungsebene war Kafka sehr sprunghaft. Ohne Frage hatte er zu diversen Frauen Kontakt, doch er starb letzten Endes als Junggeselle. Über Gründe für seine kurzen, nicht anhaltenden Bindungen wird viel spekuliert.
In Kafkas Werken spiegelt sich häufig das Verhältnis zu seinem Vater wieder (Vater-Sohn-Konflikt). Kafka sah in seinem Vater einen Tyrannen – die Beziehung zu seinem Vater (aus seiner Sicht) wird in seinem „Brief an den Vater“ deutlich, der mit den folgenden Worten beginnt: „Du hast mich letzthin einmal gefragt, warum ich behaupte, ich hätte Furcht vor Dir.“
Kafka erkrankte zunächst an einer Tuberkulose und später an der Spanischen Grippe. Aufgrund einer daraus entstandenen Lungenentzündung ging es ihm mit der Zeit immer schlechter. Die Krankheit breitete sich in seinem Kehlkopf weiter aus und er starb letztendlich an Herzversagen.